Die Anfänge der Abteilung Shaolin Kempo im VfL 08 Repelen e.V. liegen im Jahre 1971.
Karl-Ulrich Jaspers, Geburtsjahrgang 1944, begründete seine Kampfsportkarriere beim Boxen im Verein ABC Rheinkamp. Nach kurzer Boxerkarriere wechselte er 1964 zum Judo, das er in Kamp-Lintfort trainierte. Bereits 1969 begann er in Kamp-Lintfort mit dem Shaolin Kempo, dem "chinesischen Boxen".
Dort hatte sich neben einer Judo-Gemeinschaft eine kleine Gruppe etabliert, die Shaolin Kempo ausübte, das von Holland aus kommend an den Niederrhein gelangt war.
Als 1971 bekannt wurde, daß der VfL 08 Repelen e.V. aus Moers Interesse an einer Kampfsport-Abteilung signalisiert hatte, bot sich der "Alt-Repelner" Karl-Ulrich Jaspers an, eine Kempo-Gruppe im VfL Repelen aufzubauen, abwohl er selbst gerade Träger des Grüngurtes war.
Zunächst brachte er nur eine kleine Gruppe von 10 Sportlern aus Kamp-Lintfort mit. Dann wuchs die Zahl der Kempoka jedoch rasch an, so daß die Kempo-Gruppe schnell eine eigene Abteilung im VfL wurde. Zu den ersten "Eigengewächsen" gehörten u.a. Udo Kaminski und Karl-Heinz Scholten.
Mit Ulli Jaspers wechselte Ulrich Zloch zum VfL Repelen, der sich neben Jaspers beim sportlichen Aufbau der neuen Abteilung besonders hervortat. Die Aufbauarbeit wurde durch viele Vereinsmitglieder außerhalb der neuen Gruppe sowie vom Vorstand des VfL unterstützt.
An dieser Stelle seien stellvertretend für all die anderen erwähnt: Hans Metzdorf (damaliger Vereinsjugendwart) sowie Conrad Jacobs.
Nach wenigen Monaten stieß Hans Goldschald durch Ulli Jaspers zur neugegründeten Abteilung und entdeckte seine bis heute andauernde Leidenschaft für Shaolin Kempo.
Die neue Abteilung wurde im wesentlichen durch Ulrich Jaspers, Hans Goldschald und Ulrich Zloch geprägt. Neben der Unterrichtung seiner Schüler mußte Jaspers weiterhin fürs eigene Fortkommen in Kamp-Lintfort trainieren, so daß er 1973 den 1.Dan erreichte. In den Folgejahren erreichte er den 2. und schließlich den 3.Dan, bis er 1996 den 4.Meistergrad für seine Verdienste für den Kempo-Sport verliehen bekam.
Im VfL Repelen lag neben dem traditionellen Kempo der Schwerpunkt der Trainingsarbeit im Leichtkontaktkampf, der seit 1976 überwiegend mit Schutzausrüstung betrieben wird. Beim Leichtkontakt handelt es sich um einen technischen Zweikampf, bei dem Punkte durch das technische und kontrollierte Touchieren des Gegners erzielt werden, wobei Körpertreffer durchaus etwas härter ausgeführt werden können. Hierbei sind die Kontrahenten mit einer Art Boxhandschuhen sowie Fußschutz ausgerüstet.
Ulrich Zloch konnte 1974 seine Schwarzgurtprüfung (1.Dan) erfolgreich ablegen.
Während Ulli Jaspers, unterstützt durch Ulrich Zloch, überwiegend für den sportlichen Bereich zuständig war, leitete Hans Goldschald die Abteilung lange Jahre als Abteilungsleiter und er war maßgeblich an der Entstehung der Kinder- und Jugendabteilung beteiligt.
Im September 1976 traten die Brüder Ludger und Michael Mende der noch jungen Kempo-Abteilung bei. Michael Mende legte im Dezember 1979 seine Prüfung zum 1.Dan ab. Somit war er der erste Schwarzgurtträger, der aus der VfL Kempo-Abteilung selbst hervorging. Es folgte 1985 der 2.Dan und 1990 der 3.Dan. Michael leitet heute noch das Seniorentraining und nimmt mit Erfolg an Leichtkontaktmeisterschaften teil. Ludger Mende erreichte seinen Schwarzgurt 1985 und ist heute Abteilungsleiter unserer Kempo-Senioren-Abteilung.
Durch den Cheftrainer und Abteilungsleiter Ulrich Jaspers erwarben die VfL-Kämpfer einen hervorragenden Ruf. Ab 1976 wandte man sich dem Verband WAKO (World All-Style Karate Organisation) zu, in dem überwiegend das Leichtkontakt- bzw. Vollkontaktkämpfen betrieben wurde und sich etliche asiatische Stilrichtungen fanden. Die VfL-Kämpfer gingen in diesem Verband durch die Teilnahme an vielen Turnieren in ganz Deutschland in eine harte Schule. Viele hervorragende Resultate bei Westdeutschen und Deutschen Meisterschaften konnten erreicht werden bis der Veband WAKO durch innere Querelen auseinanderbrach.
1983 wurde durch mehrere Kempo-Vereine ein neuer Verband gegründet. Diesem Verband schlossen sich in der Folgezeit immer mehr Vereine an, die andere chinesische Stilrichtungen vertraten, so dass es zu der noch heute gültigen Bezeichnung Deutsche Wushu Federation e.V. (DWF) kam. Auch im neuen Verband taten sich die VfL-Kämpfer durch herausragende sportliche Erfolge hervor. Durch gute Jugendarbeit ist der VfL in vielen Disziplinen wie Formen, trad. und stand. Wushu Formen, Selbstverteidigung und natürlich Leichtkontakt stark vertreten.
In der Shaolin Kempo Abteilung wurde 1989 die Kinder- und Jugendgruppe gegründet, für die sich Hans Goldschald stark engagierte. Im gleichen Jahr legte er sein Amt als Abteilungsleiter der Kempo-Senioren nieder, um die Geschäfte des Abteilungsleiters der Kempo-Jugend zu übernehmen.